Die Hohe Schule der Reitkunst. Vor bald einem halben Jahrtausend, im September 1565, wurde die später so genannte Spanische Hofreitschule zum ersten Mal in einem Schriftstück erwähnt: „Aufrichtung des Thumblplatz (Tummelplatzes) im Garten in der Burg“. Berühmt bei Wien-Besuchern aus der ganzen Welt, ist die Spanische Hofreitschule eine im Michaelertrakt der Hofburg in Wien etablierte Einrichtung.
Staunend sieht man den Pferden bei ihren Lektionen auf der Erde zu. Sie zeigen etwa eine Piaffe, eine Art Tanz, oder eine Traversale, bei der das Pferd quasi vorwärts-seitwärts „surft“. Verschiedene Sprünge stehen bei den Schulen über der Erde auf dem Programm: Die Pferde schlagen Kapriolen, nicht nur, auch Courbetten und Levaden. Den krönenden Abschluss bildet die Schulquadrille mit acht Pferden.
Beide Seiten der Münze haben als ihren Schauplatz und Hintergrund die barocke Winterreitschule, fertiggestellt 1735. Auf der Wertseite: zwei Lipizzanerpferde mit den Bereitern beim Pas de deux, geritten zu klassischer Musik. Auf der anderen Seite: ein Bereiter auf einem Lipizzaner, der eine Levade ausführt. Die Levade ist, wie sie heute gezeigt wird, eine Erfindung der Spanischen Hofreitschule!